Dienstag, 6. April 2010

Wiederaufbau und Testfahrt

Stefan Martini
Mission 3, Moonbuggpilot 2010
www.spaceeducation.de

Huntsville, 5. April 2010

Fotos: http://www.flickr.com/photos/spaceeducation/sets/72157623781634176/

Ich wache auf als mich plötzlich jemand am Bein zieht und fragt: „Kommst du mit?". Es ist Steffi sie ist bereits fertig angezogen. Ich frage sie: „Wohin denn?" Ganz begeistert grinst sie mich an und sagt: „Wir machen heute Frühsport?". Das lasse ich mir nicht zwei mal sagen und ziehe mich auch sofort an.

Zusammen mit Max der unser Personal Trainer während der Zeit in Huntsville ist, starten wir unser Training. Es geht etwas Berg auf und Berg ab insgesamt legen wir bestimmt 1,5 Kilometer in den Neighbourhoods in Huntsville zurück. Abwechselnd lässt uns Max joggen und sprinten. Am Ende der Fitness Session machen wir noch einige Abschlusssprints und dehnen uns.

Jetzt ist das erste was ich will eine Dusche und dass obwohl mein Magen schon seit dem Aufstehen knurrt. Doch Steffi reserviert sie vor mir für sich. So nutzte ich die Zeit um endlich mal mit meinen Eltern zu reden. Nachdem Steffi fertig ist übernimmt sie dann und spricht mit zuerst mit meinen Eltern bevor sie danach ihre Oma in Unterschleißheim anruft. In der Zeit kann ich dann endlich duschen.

Da wir durch die spontane Frühsportaktion etwas spät dran sind, gibt es dann beim Frühstücksbuffet nur noch Cornflakes. Somit sind wir auch schnell fertig und können uns auf zu den Headricks machen. Dort wird heute das Buggy zusammen gebaut. Da die Koffer bereits seit gestern bei den Headricks sind, können wir gleich loslegen. Inzwischen ist etwas Routine im Auf- und Abbauen aufgekommen. Sodass wir bereits den Buggy nach ca. 6 Std Stunden auf den eigenen Beinen stehen haben.



Bevor wir jedoch den Buggy von der Stelle bewegen, geht es zusammen mit Herrn Headrick und einem seiner Freunde über einen nahegelegenen Naturpfad zu einem Aussichtspunkt, Von dem aus man einen einzigartig schönen Blick auf den in wenigen Minuten anstehenden Sonnenuntergang haben kann. Ein beeindruckender Ort. Es geht im wahrsten Sinne des Worte über Stock und über Stein. Obwohl wir quasi auf dem Bergkamm gehen, kommt es mir eher vor als würde ich mich in einem vor einigen Jahren ausgetrocknetem Flussbett befinden.

Zurück in der Garage der Headricks in der wir genug Platz hatten um den Buggy wieder zusammen zusetzten, checken wir noch einmal die wichtigsten Teile. Dazu gehören in diesem Fall vor allem die Bremsen, da es den ganzen Weg nicht unbedeutend bergab gehen wird. Das wird sicher spaßig. So setzten wir uns also langsam aus der Garage heraus und begeben uns auf die geteerte Down-hill-strecke. Am Anfang ist die Geschwindigkeit noch recht moderat. Je länger es jedoch weiter geht, desto schneller bewegen wir uns auch fort. Meine ersten Probleme habe ich damit, dass ich an einer Weggabelung nicht genau weiß welche Ausfahrt ich nehmen soll.

Gleich nach dieser Gabelung gehr es mit bestimmt mehr als 20 % Gefälle und bis zu 58 km/h (laut Tacho) nach unten. Hinter mir höre ich wie Steffi mit etwas Respekt vor den scharfen Kurven ruft: „Nicht so schnell!" Doch ich weiß was das Buggy kann und bremse die kurven so an, dass das Buggy regelrecht um die Ecken Driftet. Hätte sich jetzt eine Katze oder so was 20 Meter vor mich auf die Straße gestellt, hätten meine Bremsen den Stopp nur mit größter Mühe geschafft. Durch meinen Kopf blitzt es für den Bruchteil einer Sekunde: „Als Nächstes kommen Hydraulikbremsen dran". Die Fahrt ist Nervenkitzel pur. Die Mailboxes am Straßenrand fliegen nur so an uns vorbei. Würde ich vom Weg abkommen würden wir bestimmt einen Kasten abräumen. Aber der Buggy spurt wie auf Schienen – ein tolles Gefühl, so das Resultat seiner vielen Mühe erfahren zu dürfen.


Am Fuß des Berges angekommen, könnte ich gleich noch eine Runde drehen, doch Steffi sehe ich gleich an, dass sie Blut und Wasser geschwitzt hat, so bleich ist sie im Gesicht. Mir wäre es bestimmt nicht anders gegangen, da man als hinten Sitztender weder bremsen geschweige denn lenken kann. Man muss sein gesamtes Vertrauen in den Vordermann legen und dass kann anfangs noch ein wenig schwierig sein. Bevor Ralf den Buggy per Abschleppseil den Berg wieder hinaufzieht, fahren wir noch eine Runde in Huntsville umher.

Zurück Bei Headricks setzen wir uns noch mal an unsre Rechner um Berichte zu schreiben und Energie in Form von Pizza zu uns zu nehmen. Anschließend geht es ins Hotel und so schnell wie möglich ins Bett, denn morgen liegt ein noch härterer Tag vor uns.

Fotos:
http://www.flickr.com/photos/spaceeducation/sets/72157623781634176/

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