Montag, 5. April 2010

Der letzte Tag in Leipzig

Stefan Martini
Mission 3, Moonbuggy 2010
www.spaceeducation.de

2. April 2010

Fotoshooting: http://www.flickr.com/photos/spaceeducation/sets/72157623631402963/
Zerlegen: http://www.flickr.com/photos/spaceeducation/sets/72157623642855393/

Heute ist es so weit. Es ist der letzte Tag vor dem Abflug nach Huntsville. Auf dem Plan stehen die letzten Testfahrten und das anschließende Auseinanderbauen und Verstauen im Fluggepäck.

Es klingt immernoch die Freude von gestern nach. Der DEKRA-Chef, Herr Borvitz, kam unvermittelt in unsere Werkstatt, um zu sagen, dass seine Firma Sponsor werden möchte. Er bot eine dreistellige Summe für einen Sponsoraufdruck am Moonbuggy an. Endlich können wir ruhig schlagen - alle Kosten sind unter Dach und Fach!


DEKRA-Chef Maerten Borvitz kommt mit einer Sponsorzusage


Es ist ein strahlender Morgen und mit dieser Freude geht alles leichter von der Hand, jedoch ist es noch relativ frisch. Es sind also perfekte Vorraussetzungen um zu trainieren und Testfahrten abzuschließen. Zuvor jedoch heißt es noch letzte Feinabstimmungen am Buggy vorzunehmen.

Wie wir bereits in den vergangenen Tagen gesehen haben, halten diese „Kleinigkeiten" enorm auf. So auch dieses Mal. Nachdem wir uns 3 Tage lang an der fehlenden Haftreibung einer Mikrometer dünnen Chromschicht aufgehalten haben, ist unser Problem nut ein Rohloff-Getriebe. Das vordere Getriebe schaltet in den mittleren Gängen noch nicht richtig und somit wird die Zugkraft beim Treten zeitweise unterbrochen. Bereits am Vorabend haben wir beide nur feuchten Getriebe mit Öl aufgefüllt. Jedoch half es uns nicht weiter. Da die Kette zwischen Getriebe und Differenzial sehr straff gespannt ist, beschließen wir sie etwas zu lockern. Leichter gesagt als getan. Der Verstellmechanismus ist am Anschlag. Das ist das Resultat von drei eingesparten Zähnen in einem Kettenrad. Wir müssen nun die fehlenden 3-4 mm der Verkürzung des Kettenweges herholen.

Wir entscheiden uns für einen Eingriff in den Rahmenbau, da die Kette sich nicht in der passenden Länge korrigieren lässt. Nachdem wir zunächst den gesamten Antriebsstrang gelockert haben, versuchen Max und ich nun wieder alle Lager und Halterungen so einzustellen, dass alle vier Ketten straff sitzen aber gleichzeitig auch locker genug, um nicht schon im Stand große Zugkräfte auf Getriebe und Tretlager auszuüben.

Als alles wieder befestigt ist, geht es nach 4 Stunden zur nächsten Probefahrt mit neu eingestellten Ketten. Ich kann es nicht glauben. Alle Gänge funktionieren einwandfrei. Ein befreiendes Gefühl, endlich kann man Gas geben ohne Angst zu haben plötzlich ins Leere zu treten. Sofort versuchen Max und ich einen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen, was uns aber auf dem zu kurzen Hof und Gras nicht gelingen will.

Anschließend essen wir Mittag, während Max und ich zusammen mit Ralf am Buggy geschraubt haben, haben Steffi und Yvonne das Essen vorbereitet. Sodass wir gleich nach dem Essen wie geplant die letzte Übungsfahrt vor dem Auseinanderbauen fahren können.

Es geht mit dem Buggy zum Augustusplatz, wo wir gestern schon einige Fotos am späten Abend gemacht haben. Bevor wir wieder zurück ins SEI fahren, geht es auf einen Platz von dem aus man den City-Tower von Leipzig recht gut sehen kann. Dort machen wir neben einigen Fotos auch einen kurzen Präsentationsfilm.

Danach geht es dann sofort ans Auseinanderschrauben des Buggys. Alle Baugruppen müssen voneinander getrennt, mit Luftpolsterfolie verpackt und dann in die Koffer verstaut werden. Inzwischen ist auch Robert gekommen der uns bis um 22 Uhr hilft. Parallel dazu übernehmen Steffi und Yvonne das Verpacken der Teile, sodass die sicher und ohne Kratzer in den Staaten ankommen.

Das Abbauen verläuft recht schnell, doch das Kofferpacken dauert viel länger als geplant. Es muss jeder Koffer ein maximales Gewicht von 22,5 kg haben. Das Verstauen der Teile der verschiedenen Gewichtsklassen und Empfindlichkeiten beansprucht Fingerspitzengefühl und Zeit. Eigentlich wollten wir bis um Mitternacht fertig werden um noch zwei Stunden Schlaf zu bekommen, bevor wir dann um zwei Uhr nachts abfahren.

Doch es kommt anders. Die Koffer sind exakt um 2 Uhr fertig. Das bedeutet jedoch noch nicht, dass wir endlich aufbrechen können. Wir müssen nun noch unsere Handkoffer packen die jedoch nicht als Gepäck aufgegeben werden. Demzufolge sitzen alle erst um halb drei im Auto.

Fotoshooting: http://www.flickr.com/photos/spaceeducation/sets/72157623631402963/
Zerlegen: http://www.flickr.com/photos/spaceeducation/sets/72157623642855393/

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