Freitag, 22. Januar 2010

Kaluga - bei Ziolkowski zu Hause

Freitag, 15. Januar 2010
von Ralf Heckel,
http://www.spaceeducation.de

Es ist früh am Morgen, dunkel und -15 ° C. Ich war nur für 2 Stunden im Bett. Viel Zeit verging letzte Nacht beim Hochladen der Fotos und Infos. Es brauchte Zeit. Ich bin jetzt müde, mache mich fertig und gehe zu der Metrostation. Die U-Bahn ist schon ausgelastet, alle 30 Sekunden fährt ein neuer Zug in den Bahnhof ein, aus jeder Richtung!

Schließlich erreiche ich den Kiewer Bahnhof (Kievskaya) und besteige gegen 7:20 Uhr meinen Zug nach Kaluga. Es ist ein elektrischer Zug. Die Sitze sind komfortabel und mit einem kleinen Tisch. So kann ich ein bisschen auf meinem Computer arbeiten. Draußen saust eine verschneite Landschaft vorbei. Es gibt Wald, Wiesen und kleine Dörfer mit Häusern aus Holz. Lange elektrische Kabel spinnen sich entlang der Eisenbahnstrecke.

2,5 Stunden später komme ich in Kaluga an. Es ist 10 Uhr. Überall liegt viel Schnee. Alle Geräusche werden gedämpft. Man hört fast nichts. Von dem lauten Verkehr der Stadt. Es ist wie in einem Sanatorium. Man hört nur das Knirschen des Schnees unter den Schuhen der Passagiere. Sie gehen zur Bushaltestelle. Taxifahrer stehen da und bieten ihren Dienst an.

Ich gehe hindurch. An der Haltestelle brechen Arbeiter das Eis auf der Straßen und häufen es auf. Sie haben große Spitzhacken und Schaufeln. Ich nehme den Bus (Marschrutka) Nr. 1. Meine Fahrkarte kostet 10 Rubel (etwa 25 Cent). 15 min später bin ich am der Ziolkowski Park. Das ist ein kleiner Wald mit einem Denkmal für Konstantin Ziolkowski. An der Seite ist ein großes Space & Rocket Museum. Nicht weit von hier ist Ziolkowskis Haus. Es liegt neben dem Fluss Oka. Heute ist es ein Museum. Zunächst gehe ich dorthin.

Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski (1857-1935) ist Russlands "Großvater der Raumfahrt". Er formulierte die mathematischen Grundlagen der modernen Raumfahrt. Er zeigte, dass die Raumfahrt nur durch Raketenantriebe möglich ist.

Er sagte auch der Satz:

"Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber man kann nicht ewig in einer Wiege leben. Also wird das Sonnensystem unser Kindergarten."

Als ich in das Büro des Museums komme, gibt es ein "Großes Hallo". Alle Mitarbeiter sind erfreut mich zu sehen und fragen nach Yvonne und Cosma. Ich treffe die Ur-Ur-Enkelin von Ziolkowski. Ihr Name ist Elena und sie ist der Direktor dieses Museums. Wir trinken Tee und sprechen über das letzte Jahr und unsere Reisen um die Welt. Sie ist sehr überrascht über die Erfolge des Moonbuggy Teams und schaut sich alle Fotos an. Ich frage sie nach einem Kontakt zu Schulen in Kaluga für Austausch und gemeinsame Projekte. Ich erkläre, dass wir eine unabhängige Möglichkeit gefunden haben, Exkursionen an alle Orten der Raumfahrt zu machen. Dann greift sie zum Telefon und ruft eine Menge Leute an.

Die Zeit vergeht und so muss weiter. Um 12 Uhr erwartet mich der Generaldirektor des großen und modernen Space & Rocket Museums von Kaluga. Sein Name ist Jewgeni Kusin. Nach einem Gespräch hat er eine Überraschung für mich. Ich habe dies in meinem nächsten Bericht beschrieben. Siehe unter: "Der Gagarin Orden ".

Da auch hier die Zeit schnell vergeht, verabschiede ich mich. Herr Kusin stellte mir Leonid vor. Er ist mein Fahrer, damit ich die anderen Termine und den Zug noch schaffe. Dann sagte er: "Gehen Sie weiter, Sie haben noch viel zu tun. Ein nächster Direktor wartet bereits auf Sie! Viel Glück".

Leonid hat ein Auto und fährt schnell über die schneebedeckten Straßen. Gegen 14:30 stoppt er vor einem roten Haus ais Ziegelsteinen. Es ist die Schule in welcher Ziolkowski Lehrer war. Heute ist es das "Ziolkowski-Gymasium Nr. 9". Der Direktor Jewgeni Iwanow erwartet mich bereits. Er ist ein langer und intelligenter Menschen. Seine Sekretärin winkt mich schnell durch. In seinem Büro präsentiere ich im Eiltempo unsere Arbeit und biete eine Zusammenarbeit an. Er ist beeindruckt und stimmt mit meinen Argumenten überein. Wir tauschen die Visitenkarten, kleine Geschenke und Dateien. Dann muss ich schon gehen. Der Zug nach Moskau wartet nicht. Er fährt um 15.21 Uhr.

Nach 2,5 Stunden bin ich wieder in Moskau und gehe zu Bett.

Weitere Bilder:
http://www.flickr.com/photos/spaceeducation/sets/72157623092376471/


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